Sich mit dem Text von Luther auseinandersetzen (Aufgabe 3, S. 13)

 

 

Die Auseinandersetzung mit Luthers Text kann als Vertiefung der Beschäftigung mit Transit-Räumen erfolgen, diesen aber auch als Einstieg in die Stunde vorangehen.

 

Deutungsaspekte zu Luthers Text:

 

Luther beschreibt hier das Leben als Reise und nimmt die Rolle des Menschen als Passagier in den Blick, der sich auf dieser Reise befindet.

 

So gesehen ist das Leben selbst ein Transitraum, der im Zeitraum zwischen Geburt und Tod liegt und dem Menschen Raum zur freien Entfaltung (vgl „Spielraum“) lässt.

 

Dem Menschen ist es aber auch möglich, an zwei Punkten gleichzeitig zu sein (siehe Vergleich mit Hermes), ohne sich entscheiden zu müssen. Möglicherweise bezieht sich Luther hier auf eine Gleichzeitigkeit von Diesseits und Jenseits.

 

Mögliche Bezugspunkte zum Film:

 

Die Rolle des Menschen als Passagier kann hier wörtlich auf den Protagonisten übertragen werden, der als Staatenloser am Flughafen gestrandet ist.

 

Im Laufe des Films entdeckt der Protagonist die Möglichkeiten, die ihm das Leben im Transit-Raum bietet (z.  B. Freunde finden, handwerkliche Begabung ausleben, eine Frau kennenlernen).

 

Mögliche Bezugspunkte zu eigenen Erfahrungen mit dem „eigentümlichen Zustand des Dazwischens“:

 

Hier kann beispielsweise angeführt werden, dass jedes menschliche Leben zwar vom Rahmen, den Geburt und Tod vorgeben, definiert ist, es aber beim Menschen selbst liegt, dieses Leben für sich sinnstiftend zu füllen.

 

So kann das Leben auch als Reise gesehen werden, deren einzelnen Stationen noch nicht bekannt sind und die sich zudem ändern können.

 

Durch das Eintreten in einen Zwischenraum gewinnt man zudem eine neue Perspektive (vgl. Auslandsreisen), erkennt neue Möglichkeiten und Alternativen zum Bestehenden.

 

Ziel der Textarbeit ist eine Vertiefung der Auseinandersetzung mit Transit-Räumen, die das Leben an sich in den Blick nimmt und nun auch stärker als in Aufgabe 1 und 2 auf die Erfahrung der Schülerinnen und Schüler übertragen werden kann.

 

Anknüpfungsmöglichkeiten:

 

Aufg. 4 (Hier diskutieren die Jugendlichen über Erwartungshaltungen, die von anderen oder von ihnen selbst in ihrer Lebensphase an sie gestellt werden.)

 

Aufg. 5 (Hier setzten sich die SuS in Form eines Blogartikels selbst mit ihrer aktuellen Lebensphase auseinander.)