Die Idee der Doppelseite

 

Die Doppelseiten 14/15 und 16/17 gehören thematisch zu Kapitel 3 „Zwischen gleich und anders“. Sie greifen mit dem Motiv der Wüste ein zentrales, den Heiligen Schriften der drei Religionen Judentum, Christentum und Islam gemeinsames Motiv auf, wobei die Wüste sich sowohl als Landschaftsform als auch in ihrer metaphorischen Deutung leicht an den übergeordneten Gedanken des „Zwischenraums“ anbinden lässt.

 

S. 14 beginnt mit Erfahrungen mit realer Wüste, die sowohl bereichernd („Aus einem Reiseblog“) als auch erschreckend („In der algerischen Wüste“) sein können, und lädt die SuS dazu ein, die Schilderungen mit eigenen Assoziationen oder Erfahrungen mit der Landschaft Wüste zu vergleichen. Durch Nachdenken über Wüsten-Phasen im (eigenen) Leben sowie die Diskussion verschiedener Zitate wird die metaphorische Ebene eingeführt.

 

Diese wird auf S. 15 im biblischen Kontext fortgeführt durch die exemplarische Herausarbeitung verschiedener Akzentuierungen des Wüstenmotivs in der für das Judentum zentralen Exodus-Tradition (auf S. 16/17 dann ergänzt um islamische bzw. christliche Traditionen). Wichtig ist hierbei das mit der Wüste verbundene Motiv der (keinesfalls immer wunschgemäßen) Gotteserfahrung, das auch in der Ikone zum Ausdruck kommt. Erweitert wird der Gedanken der Wüstenzeit als „Zwischenzeit“ durch das biblische Motiv der Zahl 40, die teilweise direkt mit dem Wüstenmotiv verknüpft ist.