Moralismus

bezeichnet (abwertend) einen als übertrieben wahrgenommenen Bezug auf Moral bei Fragen des menschlichen Zusammenlebens; z. T. verbindet sich der Begriff mit dem Vorwurf, dass moralische Prinzipien zu rigoros oder zu starr angewendet werden, dass Sachlagen unangemessen vereinfacht würden und sich diejenigen, die andere im Hinblick auf ihr moralisches Tun kritisierten, in erster Linie sich selbst in ein gutes Licht stellen wollten. Umgekehrt kann der Moralismus-Vorwurf auch dazu verwendet werden, berechtigte Anliegen zu diskreditieren.