Naturwissenschaft(en)

wie die Physik, Chemie, Biologie oder Geologie versuchen, die unbelebte und belebte Natur wissenschaftlich zu beschreiben und zu erklären. Sie haben einen erfahrungsbezogenen (= empirischen) Zugang zur Wirklichkeit, indem sie gezielt Experimente und Beobachtungen durchführen, um theoretische Annahmen zu überprüfen oder neue zu entwickeln. Solche Beobachtungen und Experimente müssen dokumentiert sein und sich wiederholen lassen, damit ein höchstes Maß an Zustimmung durch andere Wissenschaftler erzielt wird (wird oft missverständlich als Objektivität bezeichnet). Zur ihrer Exaktheit gehört es, die gefundenen Strukturen in mathematische Formeln zu bringen. Während die Mathematik Beweise kennt, können im Gegensatz zur landläufigen Meinung Naturwissenschaften ihre Theorien nicht beweisen. Ihre Methodik führt gleichwohl zu Erkenntnissen, die überaus vertrauenswürdig sind (wie z. B. die Naturgesetze), weil sie sich über lange Zeit in verschiedenen Gebieten immer wieder bewährt haben. Mit dem Aufkommen der Quantenphysik im 20. Jh. ist aber das Natur- und Wirklichkeitsverständnis des 18. und 19. Jahrhunderts grundlegend überholt worden: Die Quantenphysik ist so genau, dass sie zeigen kann, dass naturwissenschaftliche Ergebnisse immer nur Annäherungen sein können und Exaktheit nur dadurch erzielt wird, dass man Unterschiede und Beziehungsstrukturen ignoriert, was im Bereich der klassischen Physik oftmals ohne Probleme möglich ist. – Unter den Naturwissenschaften hat die Physik den größten Geltungsbereich, da sie sich mit den ganz grundlegenden Strukturen in der Natur beschäftigt.