Bauernkrieg

Als Deutscher Bauernkrieg wird die Ausweitung lokaler Bauernaufstände ab 1524 in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz bezeichnet. Die Bauern trugen im 16. Jahrhundert eine große Last: Adel und Geistlichkeit lebten von ihrer Arbeitskraft, die Abgaben, die die Bauern zu leisten hatten, stiegen ständig an. Wirtschaftliche Probleme, häufige Missernten und der große Druck der Grundherren führten immer mehr Bauern in die Leibeigenschaft. Die sich ständig verschlechternde Situation der Bauern war Ursache für viele regionale Aufstände. 1524/25 entstanden einige Schriften der Bauern, in denen sie eine Verbesserung ihrer Lebensverhältnisse forderten. Am bekanntesten waren die »Zwölf Artikel der schwäbischen Bauern«. Sie beinhalteten unter anderem: die Abschaffung der Leibeigenschaft, Rückgabe des gemeinschaftlichen Eigentums und des Gemeindewaldes an die Bauern, Wiederherstellung der alten dörflichen Jagd- und Fischereirechte, Reduzierung der Frondienste und der Abgaben, freie Pfarrerwahl der Gemeinden, Verbesserung der Rechtsprechung. Schon 1525 wurden die Aufstände niedergeschlagen. Schätzungen zufolge haben allein dadurch etwa 100.000 Bauern ihr Leben verloren. Die überlebenden Aufständischen fielen automatisch in Reichsacht und verloren damit alle ihre staatsbürgerlichen, privaten und Lehnsrechte – sie waren somit vogelfrei. Die Anführer wurden mit dem Tod bestraft. Teilnehmer und Unterstützer der Aufstände mussten die Strafgerichte der Landesherren fürchten, die zum Teil sehr grausam waren. Ganzen Gemeinden wurden Rechte aberkannt, weil sie die Bauern unterstützt hatten.