(hebr.) ist der Versöhnungstag und gilt als heiligster und feierlichster Tag des jüdischen Jahres – nach dem wöchentlichen Schabbat. Mit dem Neujahrsfest Rosch ha-Schana gehen ihm die sog. zehn Tage der Umkehr voraus, in denen Juden das zu Ende gegangene Jahr an sich vorüberziehen lassen und dabei das eigene Tun prüfen. Als Voraussetzung für die Versöhnung mit Gott werden Reue und der Wille zur Verhaltensänderung angesehen; zunächst sollen auch die zwischenmenschlichen Beziehungen in Ordnung gebracht und Frieden gestiftet werden. Davon soll einen nichts ablenken; fastend betet man im weißen Totenkleid ab dem Abend bis zum nächsten Abend in der Synagoge. Zum Schluss bläst der Schofarbläser einen einzigen langgezogenen Ton. Man begrüßt einander mit dem Wunsch: »Mögest du (im Buch des Lebens) für ein glückliches Jahr eingeschrieben sein.«