(1869–1942) war Richter und wurde Ch. T. Russells Nachfolger bei den späteren Zeugen Jehovas. Er prägte die Glaubensgemeinschaft nachhaltig. So gehen zentrale Verhaltensregeln auf ihn zurück, wie z. B. die Ablehnung von wichtigen christlichen Feiertagen, die Ablehnung des Symbols des Kreuzes, das er als heidnisch ansah, oder das Verbot von Blutgenuss und später von Bluttransfusionen. J. Rutherford hob auch demokratische Strukturen auf, so dass die ursprünglich frei gewählten Ältesten durch eingesetzte Versammlungsleiter ersetzt wurden. Die Mitglieder erhielten gezielte Schulungen für die Besuche von Haus zu Haus, die in den monatlichen Predigtdienstberichten aufgelistet werden mussten. So entstand ein Netz gegenseitiger Kontrolle. Auf J. Rutherford gehen auch die jährlichen Kongresse sowie der Bau der Königreichssäle zurück. Auch er traf mehrere Voraussagen, die nicht eingetreten sind und ebenfalls zu starken Mitgliederschwünden führten. 1931 wurden auf sein Betreiben der Name »Jehovas Zeugen« zur offiziellen Bezeichnung und die Mitglieder in zwei Klassen eingeteilt: die der 144.000 »Geistgesalbten«, die im Himmel sein werden, und die restlichen Zeugen, die im irdischen Paradies leben dürfen.