bezeichnet eine theologische Konzeption, die sich auf eine ursprüngliche Rolle der Apostel in der frühen Kirche bezieht. Die Bedeutung dieser Konzeption für das Kirchenverständnis ist in den christlichen Konfessionen umstritten. In evangelischen Kirchen gilt ein allgemeines Priestertum, wonach alle Getauften bzw. Glaubenden in Sachen des göttlichen Heils keine Hilfe bzw. Vermittlung durch Geistliche benötigen. Die römisch-katholische Kirche geht dagegen von einer unterbrochenen direkten Weitergabe des Bischofsamtes seit den Aposteln, der sog. Apostolischen Sukzession, aus, wonach der Papst als Nachfolger des Petrus gilt. Durch das Handauflegen in der Weihe wird dieses Amt von einem Bischof auf den nächsten übertragen und hat ein untilgbares geistliches Prägemal (Character indelebilis) zur Folge, dass die geweihte Person Christus gleichförmig macht, so dass sie stellvertretend für ihn handeln kann. Nach diesem Verständnis können christliche Gemeinschaften, bei denen die Apostolische Sukzession unterbrochen wurde, nicht als (vollwertige) »Kirchen« anerkannt werden.