Dogma

(griech.: Lehre): Dogmen sind Sätze, in denen verbindlich zusammengefasst wird, was Christen glauben. Im engeren Sinne bezeichnen Dogmen die altkirchlichen Konzilsentscheidungen, wie z. B. das Trinitätsdogma oder das christologische Dogma (Jesus Christus als wahrer Mensch und wahrer Gott) sowie einige spätere dogmatische Festlegungen der katholischen Kirche (z. B. die Unfehlbarkeit des Papstes in Glaubensentscheidungen, 1870, oder die Himmelfahrt Marias, 1950). Im allgemeineren Sinn bedeuten Dogmen Glaubensgrundlagen. In der evangelischen Kirche wurden keine neuen Dogmen mehr formuliert; um den Antwortcharakter der Glaubenssätze zu betonen, sprach und spricht man hier lieber von Bekenntnissen (Glaubensbekenntnis). Dogmen und Bekenntnisse sind nach evangelischem Verständnis immer abgeleitete Wahrheiten; maßgeblich ist die Orientierung am Evangelium. Als solche abgeleitete Wahrheiten können Dogmen / Bekenntnissätze es leisten, eine Glaubensgemeinschaft zusammenzuhalten. Sie eröffnen einen Spielraum für Deutung, Kommunikation, Auseinandersetzung und persönliche Aneignung, aber sie stecken auch Grenzen ab gegen einen willkürlichen Umgang mit Glaubenstraditionen.