Erbsünde

Die Denkfigur von der Erbsünde wurde von Augustinus (354–430) entwickelt. Sie will ausdrücken, dass kein Mensch ohne Sünde ist, dass alle Menschen die Sünde gleichsam von Adam und Eva »geerbt« haben. Diese Lehre wurde im Laufe der Geschichte teilweise biologistisch missverstanden und sexualfeindlich interpretiert. Heute deutet man oft die Erbsünde als Zustand der Entfremdung von Gott, den Mitmenschen und sich selbst (Tillich), in dem jeder Mensch sich vorfindet. Im Glauben an Jesus Christus darf der Mensch auf Vergebung vertrauen.