Eudämonismus

(griech. eudaimonia: Glückseligkeit) meint die philosophische Lehre oder Haltung aus dem Bereich der Ethik, die menschliches Handeln »gut« nennt, wenn es auf Glück und Glückseligkeit ausgerichtet ist. Der Begriff umfasst jedoch verschiedene Strömungen, die jeweils anders definieren, was unter »Glück« zu verstehen ist, z. B. das tugendhafte Leben, das Leben im Gleichgewicht der Gefühle mit einem Höchstmaß von Lust und einem Mindestmaß von Schmerz oder auch als Abwesenheit von Leid. In Kant fanden diese Strömungen einen entschiedenen Gegner, der jede Handlung als unsittlich verwarf, die durch die Rücksicht auf individuelle oder universelle Glückseligkeit bestimmt wird. In der neueren Ethik tritt der Eudämonismus in Form des Utilitarismus auf, der mit seiner Parole »möglichst großes Glück für möglichst viele Menschen« den Nachdruck nicht auf das individuelle Glück, sondern auf den Glückszustand der Gesamtheit legt.