Gottesmord-Vorwurf

Mit dem Vorwurf des Gottes- oder Christusmordes wurde Juden (v.a. mithilfe von Mt 27,25) eine angebliche Kollektivschuld am Tod Jesu als Sohn Gottes angedichtet, obgleich dieser absurde Vorwurf weder etlichen anderen Bibelstellen noch dem Glaubensbekenntnis entsprach. Nach dem Aufstieg der Kirche zur Staatsreligion wurden mit diesem Vorwurf massive Unterdrückung und Verfolgung der jüdischen Minderheit gerechtfertigt. Als vermeintlichen Beweis für die Richtigkeit des Vorwurfs entstand die Propaganda vom Hostienfrevel. Der Gottesmord-Vorwurf bereitete den Boden für die Entstehung des modernen Antisemitismus.