Häresie

(griech. hairesis: Wahl) bezeichnet eine von der herrschenden Lehre abweichende Glaubensposition bzw. »Irrlehre«. In den ersten Jahrhunderten der Kirche waren es oft häretische Positionen, die den Anstoß gaben, die kirchliche Lehre neu zu verhandeln (z. B. auf Konzilien) und in Gestalt von Dogmen zu präzisieren. Im Mittelalter wurden Häresien hart bestraft, oft mit Folter und Tod. Im christlichen Kontext wird dieser Begriff gegenwärtig kaum noch verwendet. Im übertragenen Sinn kann der Begriff auch für Positionen in nichtreligiösen Kontexten stehen, die sich von der Mehrheitsmeinung unterscheiden.