Philosophen und Theologen haben sich immer wieder mit der Möglichkeit bzw. der Unmöglichkeit des Redens von Gott / dem Göttlichen auseinandergesetzt, das ja schon aus sprachlogischen Gründen Schwierigkeiten bereitet: Wie soll man in (begrenzter) menschlicher Sprache vom Unendlichen, Unbegrenzten reden? Macht nicht das Reden »von Gott« den, der Subjekt all unseres Handelns und Redens ist, zum Objekt? Am radikalsten hat Karl Barth das Dilemma beschrieben, von Gott (als dem ganz Anderen) zwar nicht reden zu können, aber es doch (als Theologie, als Mensch, der sich über seinen Glauben verständigt) zu müssen. Die theologische Tradition hat dazu sprachliche »Hilfskonstruktionen« herausgebildet. Von Gott wird z. B. »wie von einem Menschen« erzählt (anthropomorphe Redeweise); es wird mit Sprachformen der Analogie (»Gott als Vater«), der Überhöhung (Gott ist allmächtig) oder der Verneinung (Gott ist unsichtbar) gearbeitet; es wird von Erfahrungen mit Gott erzählt oder es wird mit Symbolen oder ästhetischen Ausdrucksformen gearbeitet. Dies alles geschieht nach biblisch-christlicher Überzeugung in dem Wissen, Gott sprachlich und bildlich nicht fassen zu können; möglich ist das Reden »von Gott« nur als »Antwort«, weil Gott selbst zuerst geredet und den Menschen angesprochen hat.