Zu Luthers reformatorischen Grundeinsichten gehören zum einen die vier sog. Exklusivpartikel. Sie fassen mit dem vierfachen Sola das zusammen, wovon das Heil eines Christen bzw. einer Christin seines Erachtens abhängt: Allein aufgrund des Glaubens (sola fide) wird es ihm von Gott allein durch Christus (solo christo häufig auch: solus christus) aus reiner Gnade (sola gratia) geschenkt. An die Stelle der Lehrautorität durch Päpste oder Bischöfe tritt allein die Heilige Schrift (sola scriptura). Luther will damit ausdrücken, dass das Heil nicht von guten Werken abhängt, sondern der Glaubende es von Gott ohne Gegenleistung erhält. Aus den Exklusivpartikeln folgt eine weitere zentrale Erkenntnis Luthers: das sog. Priestertum aller Gläubigen. Damit ist gemeint, dass alle, die glauben, einen direkten Zugang zu Gott haben und dafür keine Hilfe durch einen Geistlichen benötigen. Ebenso hält er es für die Aufgabe eines jeden Getauften, das Evangelium zu verkündigen und zu lehren.