Sühne

Sühne: Von Sühne spricht man im juristischen Sprachgebrauch, wenn eine Schuld oder ein Verbrechen, das nicht wieder gut gemacht werden kann, durch eine (Ersatz-)Leistung ausgeglichen wird. In den Religionen sind es häufig Opfer oder andere kultische Handlungen, mit denen Schuld ausgeglichen werden soll. In Bibel und christlicher Tradition wird Jesu Tod als »Sühne« gedeutet: Durch seinen Tod, den er stellvertretend für die Sünde der Menschen erleidet, wird Versöhnung mit Gott erreicht. Von Theologen und Theologinnen wird heute oft das dahinterstehende Gottesbild kritisiert: Braucht Gott, um gnädig gestimmt zu werden, das Opfer eines Unschuldigen? Das Bild der stellvertretenden Sühne kann wie das des Opfers nicht die einzige Deutung des Todes Jesu »für uns« sein, doch weist es darauf hin, dass Versöhnung nicht »billig« zu haben ist und dass die Menschen es allein nicht schaffen, die Trennung von Gott zu überwinden. Gott selbst gibt dafür sein Liebstes dahin, Gott stirbt selbst am Kreuz.