Nachdem Vietnam 1954 von der Kolonialmacht Frankreich unabhängig geworden war, spaltete sich das Land und es brach ein Bürgerkrieg zwischen den beiden Landesteilen auf. Als Kriegsparteien standen sich das von einer Militärdiktatur beherrschte Südvietnam und das kommunistisch regierte und wirtschaftlich deutlich schwächere Nordvietnam als Kriegsparteien gegenüber. Seit 1964 unterstützten die USA Südvietnam massiv militärisch mit Bodentruppen, Nordvietnam wurde mit Waffen von China und der Sowjetunion beliefert. Da trotz sehr hoher Verluste der Einsatz des amerikanischen Militärs erfolglos blieb, zogen sich die USA seit 1969 zunehmend aus dem Konflikt zurück. Der Krieg endete am 30. April 1975 mit einer Kapitulation Südvietnams; das Land wurde wiedervereint und wird seitdem von der kommunistischen Partei regiert. Millionen von Menschen, hauptsächlich Zivilisten, starben in diesem Krieg. Der Protest gegen den Vietnamkrieg war Teil und z. T. auch Anlass für die Friedensbewegung und Studentenproteste in den USA und in Europa Ende der 1960er- und Anfang der 1970er-Jahre.