Lexikon

Bibel in gerechter Sprache

bezeichnet eine moderne Bibelübersetzung. Männer und Frauen werden darin grundsätzlich gleichberechtigt genannt, wenn dies von der Sache her möglich ist. Außerdem möchte sie Gott gerecht werden, in dem der Gottesname grau markiert ist und durch viele abwechselnd gebrauchte Ersatzwörter (wie z. B. der/die Ewige, Adonaj, der/die Heilige, der/die Eine) vertreten wird, die so die Größe und Nicht-Festlegbarkeit Gottes andeuten. Besonderen Wert wird auch auf einen angemessenen Umgang mit den jüdischen Traditionen gelegt.

Bibliodrama

ist ein Sammelbegriff für verschiedene Methoden der szenischen Umsetzung und Aneignung von Bibeltexten. Indem man biblische Texte »spielt«, legt man sowohl diese Texte als auch die eigene Lebenssituation aus und bringt beides miteinander ins Spiel. Auf das Spiel folgt eine Phase der Reflexion und des Austausches.

Bibliolog

Bei dieser Form des Umgangs mit der Bibel wird mit den »Zwischenräumen« des Bibeltextes gearbeitet. Man füllt die Leerstellen des Textes, indem man – angeleitet durch eine/n Gesprächsleiter/in – z. B. einzelnen Gestalten oder Gegenständen einer biblischen Geschichte eine Stimme gibt. Diese Methode, oft in Gemeinden oder Schulklassen angewendet, ermöglicht es, die biblischen Texte einerseits unmittelbar auf das eigene Leben zu beziehen, andererseits sich aber auch immer wieder in der Reflexion davon zu distanzieren.

Biblische Hermeneutik

Der Umgang mit der Bibel ist heute geprägt von einer Vielfalt von Aus­legungsmethoden; jede von ihnen eröffnet neue Perspektiven, stößt aber auch an Grenzen. Ausgangspunkt wissenschaftlicher Beschäftigung mit der Bibel ist die historische-kritische Exegese (Auslegung), die in verschiedenen methodischen Schritten den Entstehungsprozess einer biblischen Schrift zu rekonstruieren versucht. Sie wird ergänzt durch andere vorwiegend historisch akzentuierte Zugänge: So kann die Bibel religionsgeschichtlich untersucht werden, indem z. B. archäologische Funde und Texte aus der Umwelt herangezogen werden. Dadurch werden  gegenseitige Einflüsse, aber auch Abgrenzungen deutlich. Die sozialgeschichtliche Exegese untersucht die gesellschaftlichen und politischen Bedingungen und Interessen, die den biblischen Texten zugrundeliegen (z. B. beschreibt sie die Jesusbewegung im Kontext römischer Herrschaft).
Als Gegengewicht zur historischen Exegese, der mitunter vorgeworden wird, sie zerpflücke den Text zu sehr und verliere angesichts der Vielzahl ihrer Hypothesen die Glaubensbedeutung der Bibel aus dem Auge, sind Zugänge entwickelt worden, die den Text bewusst als Einheit nehmen.
Die kanonische Bibelexegese geht vom kanonischen Endtext als dem allein verbindlichen Verstehensrahmen aus und betont damit gegenüber der historisch-kritischen Exegese die Wichtigkeit einer gesamtbiblischen Perspektive. In der Regel betrachtet sie den Entstehungsprozess, der zu dieser Endgestalt geführt hat, als inspiriert. Intertextuelle Bezüge (z. B. Doppelungen, Verbindungen, Spannungen zwischen verschiedenen biblischen Texten) werden nicht historisch erklärt, sondern (wie bei einem Buch eines Autors) synchron gedeutet. Kanonische Bibelauslegung kann, muss aber nicht in die Nähe eines fundamentalistischen Bibelverständnisses geraten. Sie würdigt die Bibel in ihrer Endgestalt als vielstimmigen Diskurs und kann so eine wertvolle Ergänzung zur historisch-kritischen Exegese sein.
Literaturwissenschaftlich und linguistisch orientierte Methoden untersuchen sehr präzise die grammatische und formale Struktur eines Textes.
Andere hermeneutische Zugänge nehmen den Rezipienten / die Rezipientinnen und ihre Erfahrungen noch stärker in den Blick. So fragt die wirkungsgeschichtliche (rezeptionsgeschichtliche) Exegese, welche unterschiedlichen Deutungen, Bearbeitungen, Fortschreibungen ein Text in unterschiedlichen historischen und persönlichen Kontexten freigesetzt hat.
Die tiefenpsychologische Interpretation entdeckt in den biblischen Geschichten Urbilder seelischer Erfahrungen und setzt auf die heilende Wirkung der Beschäftigung mit solchen Traditionen (so wird z. B. die Exodustradition als eine Symbolisierung des schwierigen Befreiungsprozesses verstanden, den jeder Mensch, z. B. beim Erwachsenwerden, durchmacht).
Die befreiungstheologische Bibelexegese hat ihren Ursprung in Lateinamerika. Biblische Texte werden aus der Perspektive der Armen und Unterdrückten gelesen; die Begegnung mit den Befreiungs- und Hoffnungstraditionen der Bibel mündet konkret in politischen Widerstand. Als eine Spielart befreiungstheologischer Exegese kann man die feministische Bibelauslegung sehen. Sie versucht, in den in einer patriarchalischen Gesellschaft entstandenen biblischen Texten die verdrängte Frauenperspektive (wieder) sichtbar zu machen.

Bieri, Peter

(*23. Juni 1944) ist Philosoph und Schriftsteller; er lehrte Philosophie an verschiedenen Universitäten in Deutschland. Seine Publikationen befassen sich u. a. mit Zeit und Zeiterfahrungen, mit philosophischer Psychologie, mit Erkenntnistheorie und mit dem freien Willen. An der Sicht, dass man das menschliche Bewusstsein mithilfe der Neurowissenschaften hinreichend erklären könnte, übt er immer wieder Kritik.

Bilderverbot

Das zweite Gebot alttestamentlicher Zählung (Ex 20,4) bezog sich ursprünglich auf die Verehrung fremder Gottheiten. In den Nachbarländern Israels wurden Götter z. B. in Gestalt von Stieren verehrt (darauf spielt die Geschichte vom »goldenen Kalb« an). Im Judentum, im Islam und in einigen christlichen Konfessionen, z. B. der reformierten Kirche, wird dieses Bilderverbot ganz wörtlich befolgt. In der katholischen und der evangelisch-lutherischen Kirche wird das Bilderverbot übertragen verstanden: Es verbietet, Gott auf eine bestimmte Vorstellung festzulegen. Vgl. dazu auch die Zehn Gebote.
Der Islam kennt auch ein Bilderverbot, das sich auf lebendige Wesen bezieht. Es geht nicht auf den Koran zurück, sondern bezieht sich auf die prophetische Tradition. Manche Muslime wollen sich deswegen auch nicht fotografieren lassen. Dafür hat sich die Kunst der Ornamentik und der Kalligraphie (Schönschrift) zu einem bedeutenden künstlerischen Darstellungsmittel entwickelt. Ganz durchsetzen konnte sich das Bilderverbot aber nicht. Vor allem an den Höfen der Herrscher entstanden Buchmalereien und Miniaturen zu verschiedensten Themen. Die Kunstwerke waren aber zunächst nicht öffentlich.

Bildung

ist ein pädagogischer Grundbegriff, der im Laufe seiner Geschichte recht unterschiedlich verstanden wurde. Heute wird insbesondere betont, dass Bildung neben Sachkompetenz, rationalem Denken und kritischem Urteilsvermögen auch ästhetische, emotionale und praktische Aspekte umfasst und sich keinesfalls auf berufsbezogene »Ausbildung« und umfassendes »Bescheidwissen« begrenzen lässt. Bildungstheoretiker heben hervor, dass von Bildung nur dann die Rede sein kann, wenn sich ein Mensch selbst bildet und wenn dieser Bildungsprozess auf Freiheit und Autonomie zielt.

Bildung für nachhaltige Entwicklung

Bildung für nachhaltige Entwicklung (abgekürzt BNE) ist eine internationale UNESCO-Bildungskampagne. Als übergreifendes Bildungs- und Erziehungsziel ist BNE auch im bayerischen Lehrplan verankert. Sie soll Menschen befähigen, ihr eigenes Handeln und dessen Konsequenzen in globalen Zusammenhängen wahrzunehmen und zu reflektieren und damit auch Entscheidungen zu treffen, die einem guten, gerechten und nachhaltigem Leben in Frieden für alle Menschen auf dieser Erde dienen.

Bioethik

Der Begriff kann einerseits stehen für eine Ethik der sog. Biowissenschaften und umfasst dann die Medizin-, die Tier- und die Umweltethik. Andererseits kann er auch spezieller verwendet werden für das ethische Nachdenken über die sog. Biomedizin, also medizinische Verfahren, die auf moderner Biotechnologie beruhen, wie z. B. die Reproduktionsmedizin oder die Verfahren der sog. »Synthetischen Biologie«, bei der es um die Entwicklung biologischer Systeme geht, die so in der Natur nicht vorkommen (z. B. Umprogrammierung von Bakterien).

Biologismus

Von Biologismus spricht man, wenn die (begrenzten) Ergebnisse biologischer Forschung als Welterklärung interpretiert und aus ihnen Gesetzlichkeiten für andere Lebensbereiche, z.B. für das Zusammenleben der Menschen abgeleitet werden. Bekanntestes Beispiel ist der sog. »Sozialdarwinismus«, der Darwins Theorie vom »Kampf ums Dasein« und der »Durchsetzung des Stärkeren« (eigentlich »survival of the fittest«) auf die menschliche Gesellschaft überträgt. Vor allem in der NS-Zeit wurde damit die Überlegenheit der »arischen« über die »jüdische Rasse« begründet. Man spricht aber auch von biologistischer Argumentation, wenn bestehende Verhältnisse gerechtfertigt werden, weil sie naturgegeben (und damit unveränderlich) seien, z.B. im Verhältnis der Geschlechter, Völker oder sozialen Schichten.

Bischof

ist in vielen christlichen Kirchen ein geistlicher Würdenträger, der die Leitung eines bestimmten Gebietes innehat, das zahlreiche Gemeinden umfasst. Katholische Bischöfe sind an der Mitra (Bischofshut), dem Bischofsring, Brustkreuz und dem Bischofsstab zu erkennen. Sie werden vom Papst ernannt. In den evangelischen Landeskirchen wird ein Landesbischof vom Kirchenparlament gewählt. Ihn erkennt man am goldenen Brustkreuz.

Bloch, Ernst

(*1885, †1977): deutscher Philosoph jüdischer Herkunft; als sein Hauptwerk und zugleich als Leitmotiv seiner Philosophie gilt das »Prinzip Hoffnung«. Er vertrat einen Atheismus marxistischer Prägung, doch sah er in den biblischen Traditionen (z. B. in der Exodusüberlieferung oder im Protest Hiobs) wichtiges Hoffnungs- und Befreiungspotential.

Böckenförde, Ernst-Wolfgang

(1930–2019) war ein deutscher Jurist und Rechtsphilosoph sowie Richter des Bundesverfassungsgerichts. Von ihm stammt das Diktum: »Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann.«

Bodelschwingh, Friedrich von (jun.)

(* 1877; † 1946 jeweils in Bethel) war Pfarrer und Leiter der von seinem Vater gegründeten Von Bodelschwinghschen Anstalten in Bethel. 1933 wurde er zum deutschen Reichsbischof gewählt, legte dieses Amt jedoch nieder, als die evangelische Kirche in Preußen von den National­sozialisten unter staatliche Aufsicht gestellt wurde. Vor dem Hintergrund der sog. Euthanasie – der Tötung als lebensunwert betrachteter Men­schen – wurde er entschiedener Gegner der Na­tio­nal­sozialisten und rettete viele geistig und körperlich behinderte Bewohner Bethels vor der Ermordung.

Bodelschwingh, Friedrich von (sen.)

(* 1831 in Tecklenburg; † 1910 in Bethel), war Pfarrer und seit 1872 Leiter der 1867 gegründeten Anstalten für Epilepsiekranke bei Bielefeld. Sein Ziel, durch seine Tätigkeit am Bau des Gottes­reiches mitzuarbeiten, wird auch im Namen der Anstalt deutlich, die seit 1874 »Bethel«, d. h. Haus Gottes, heißt. Durch gute Beziehungen und geschickte Mittelbeschaffung z. B. durch den gezielten Aufbau von sog. Pfennigvereinen zum Spen­den­sammeln, sorgte er für ein rasches Wachstum der Einrichtung, die bald zum größten Hilfswerk der Inneren Mission, also der diakonischen Einrichtungen der evangelischen Kirche in Deutschland, und in ihrer inneren Orientierung zum Modell für viele Fürsorgeeinrichtungen wurde. Beispiels­weise wurde durch Arbeitstherapie das Selbst­wert- und Gemeinschaftsgefühl der Kranken gestärkt und der Kontakt zu Gesunden gefördert. Heute sind die nach ihm benannten von Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel mit ihren Einrichtungen im Bereich der Alten-, Behin­derten- und Jugendhilfe, des Hospiz­dienstes, der Psychiatrie und der Behandlung von Menschen mit Hirnschädigungen die größte diakonische Ein­richtung in Europa und führend in der Be­handlung und Erforschung der Epilepsie.

Bodhisattva

Bodhisattva (sanskr.) bedeutet ursprünglich: einer, der Erleuchtung sucht. Im Mahayana-Buddhismus wird dieser zentrale Begriff verwendet, um einen Menschen zu beschreiben, der seine eigene »Erleuchtung« zurückstellt, um andere auf ihrem Weg zu fördern. Der Bodhisattva ist dadurch ein Gegenbegriff zum Arhat, der seine eigene Befreiung sucht. Als Bodhisattvas werden auch die als transzendente Wesen personifizierten Eigenschaften des Erleuchteten bezeichnet wie z. B. Avalokiteshvara, der Bodhisattva der Barmherzigkeit, und Manjushri, der Bodhisattva der Weisheit.

Bolschewismus

Eine radikale revolutionäre Richtung des Kommunismus unter der Führung Lenins. Mit der Revolution 1917 übernahmen die Bolschewisten die Macht in Russland, der Bolschewismus wurde zur Staats-Ideologie der 1922 von den Bolschewisten gegründeten Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken (UdSSR). Vor allem die Nationalsozialisten verwendeten »Bolschewismus« später als Kampfbegriff gegen sämtliche kommunistische Parteien in Europa.

Bonhoeffer, Dietrich

(* 4. Februar 1906 in Breslau; † 9. April 1945 im KZ Flossenbürg) war ein evangelischer Theologe, der sich im »Dritten Reich« aktiv am Widerstand gegen Adolf Hitler und dessen Diktatur (Nationalsozialismus) beteiligte. Am 5. April 1943 wurde er deshalb verhaftet und kurz vor Kriegsende im Konzentrationslager Flossenbürg hingerichtet. Viele Menschen kennen sein Gedicht »Von guten Mächten wunderbar geborgen« (EG 65 und 637), das er im Gefängnis für seine Verlobte schrieb. Eines seiner bedeutendsten Werke ist die »Ethik«, 1939 begonnen und mit seinem Tod abgebrochen.

Bora, Katharina von

war die Ehefrau Martin Luthers. 1499 geboren, stammte sie aus einer Familie des sächsischen Landadels. Ihr Vater gab sie Ende 1504 zur Erziehung zunächst in ein Benediktinerinnenkloster, später in ein Kloster der Zisterzienserinnen. Dort erlernte sie lesen, schreiben, singen, etwas Latein und lernte die betriebswirtschaftlichen Abläufe der Landwirtschaft kennen. 1515 legte sie ihr Gelübde als Nonne ab. Bald darauf las Katharina mit ihren Ordens­schwestern die ersten Schrif­ten Martin Luthers. Sie beschlossen gemeinsam aus dem Kloster zu fliehen und baten dafür Martin Luther um Hilfe. Ostern 1523 gelang die Flucht. Da die Frauen nicht nach Hause zurück konnten, brachte Luther sie in Wittenberg bei Freunden unter und vermittelte ihnen »ehrenwerte Männer«. 1525 heirateten Katharina und Martin Luther. Von den sechs in den Jahren 1526 bis 1534 geborenen Kindern starben zwei früh. Katharina prägte als überaus tüchtige Hausfrau, Gärtnerin, Bäuerin, Wirt­schaf­terin, Bierbrauerin, Imkerin und Gastge­be­rin eines offenen Pfarrhauses das Bild der evangelischen Pfarrfrau bis heute. Martin Luther schätzte und liebte seine Frau sehr und setzte sie in seinem Testament viel weitreichender als seine Erbin ein als zur damaligen Zeit üblich und zulässig. 1552 starb sie, sechs Jahre nach ihrem Mann.

Bosch, Hieronymus

(*1450, †1516) war ein niederländischer Maler der Renaissance. Seine Auftraggeber waren oft aus dem höheren Adel und Klerus. In der Regel zeigen seine Gemälde religiöse Motive und Themen.

Brecht, Bertolt

(1898–1956) war ein deutscher Schriftsteller, der besonders für seine kritischen Theaterstücke und Gedichte bekannt ist.

Brüder Grimm

Grimm, Jacob (1785–1863) und Wilhelm (1786–1859), genannt die »Brüder Grimm«, erforschten als Volkskundler und Sprachwissenschaftler gemeinsam die deutsche Volksdichtung und Sprache. Berühmt ist vor allem ihre Sammlung der »Kinder und Hausmärchen« (1. Auflage 1812), die bis heute als »die« typischen Kindermärchen gelten, obwohl sie ursprünglich von Erwachsenen für Erwachsene erzählt wurden. 1838 begannen die Brüder Grimm mit dem Deutschen Wörterbuch – ein umfangreiches Projekt, das nach ihrem Tod von anderen Sprachwissenschaftlern weitergeführt wurde.

Buber, Martin

(* 1878 in Wien, † 1965 in Jerusalem) war ein bedeutender jüdischer Religionsphilosoph, der sich in seinen Schriften mit der Religion und Geschichte des Judentums befasste und zusammen mit Franz Rosenzweig eine moderne Übersetzung der hebräischen Bibel verfasste. Er trat für ein friedliches Zusammenleben in Palästina ein.

Buchdruck

wird Mitte des 15. Jahrhunderts vor allem von Johannes Gutenberg erfunden. Der Buchdruck löst das mühsame Abschreiben in den Klöstern ab und ermöglicht die rasche Verbreitung von Luthers Schriften und seiner deutschen Bibel.

Buchholz, Quint

(*1957) ist ein bekannter deutscher Illustrator und Buchautor, dessen Werke in über zwanzig Sprachen übersetzt wurden und zahlreiche Preise erhalten haben. Er illustrierte auch viele Kinder- und Jugendbücher wie etwa »Sofies Welt«. 2010 erschien »Die Bibel in Bildern von Quint Buchholz«. Hierfür hat er teils schon zuvor gemalte Bilder mit bestimmten biblischen Geschichten verknüpft, teils neue Bilder gemalt. Sein Ziel ist es, einen Raum zu öffnen und zu eigenen Entdeckungsreisen durch die Geschichten der Bibel anzuregen.

Bultmann, Rudolf

Bultmann, Rudolf (1884–1976) war 1921–1951 Professor für Neues Testament in Marburg. Wie Karl Barth gehörte er der Richtung der dialektischen Theologie an. Wichtig für die biblische Hermeneutik war besonders sein Ansatz der Entmythologisierung: Demnach entspricht das antike Weltbild, das den biblischen Texten zugrunde liegt, nicht mehr unserem; Aufgabe der Exegese ist es, aus den zeitgebundenen mythologischen Bildern die existentiell bedeutsame Glaubensaussage der Texte herauszuarbeiten.

Bund

Die Bibel erzählt, dass Gott mit den Menschen eine Beziehung eingeht, sich mit ihnen verbindet. Das Alte Testament berichtet von Bundesschlüssen Gottes mit einzelnen Menschen: mit Noah, Abraham, Mose und David. Die Propheten klagen die Menschen an, dass sie diesen Bund immer wieder brechen, doch sie machen auch Hoffnung auf einen »neuen Bund« (Jer 31,31–34). Christen sehen diese Hoffnung in Jesus Christus erfüllt (Neues Testament = Neuer Bund).

Bundeslade

(auch: Lade Gottes): Nach Ex 25 war die Bundeslade ein vergoldeter Kasten aus Akazienholz, der an zwei Stangen getragen wurde. Auf ihrem Deckel standen zwei goldene Cheruben (Wächterengel). Im Inneren der Bundeslade befanden sich die Steintafeln mit den Zehn Geboten. Für die Israeliten war die Lade ein Zeichen für die Anwesenheit Gottes. Sie wurde von David nach Jerusalem gebracht und später von Salomo im Allerheiligsten des Tempels aufgestellt. Wahrscheinlich ging sie mit der Plünderung Jerusalems durch die Babylonier verloren.

Bundesverdienstkreuz

ist eine Auszeichnung der Bundesrepublik Deutschland für zum Beispiel besondere ehrenamtliche, politische oder kulturelle Leistungen.

Buren

(von niederl. boeren: Bauern) ist die Bezeichnung für ursprünglich überwiegend aus den Niederlanden stammende europäische Siedler, die sich seit der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts vor allem in Südafrika niedergelassen haben. Sie selbst nannten sich meist »Afrikaaner«. Mit den Buren verbindet sich eine komplexe Geschichte bis heute, in der diese einerseits an der gewaltsamen Verdrängung von Einheimischen von ihrem Land und an einem Apartheitssystem beteiligt waren, andererseits aber auch selbst zu Opfern von Gewalt der britischen Armee im zweiten Burenkrieg wurden.