Lexikon

Quantenphysik

befasst sich in erster Linie mit dem Verhalten und der Wechselwirkung kleinster Teilchen und ist somit eine Theorie, die man in der Naturwissenschaft dann benötigt, wenn man ganz genau werden muss. Dies gilt z. B. für alle Digitaltechnologien, für Laser, Mobiltelefone, Satelliten, Nukleartechnik, medizinische Diagnostik usw. – mindestens ein Drittel des Bruttosozialprodukts der Industrienationen beruht bereits direkt oder indirekt auf Erfindungen mit quantentheoretischer Grundlage. Zugleich hat sie einen universellen Anwendungsbereich, spielt also für alle Bereiche der Natur(wissenschaft) eine Rolle. Sie zeigt auf, dass es im Bereich des Kleinen in der Welt immer komplexer wird und es Phänomene gibt, die der klassischen Physik widersprechen. So laufen z. B. bestimmte Prozesse nicht kontinuierlich ab, sondern treten nur in bestimmten Portionen auf – den sogenannten »Quanten«. Den Physikern wurde so schließlich die Einsicht aufgezwungen, dass in der Natur das Ganze mehr ist als die Summe der Teile, aus denen es zusammengesetzt ist, weil die Phänomene in der Natur nicht isoliert sind, sondern miteinander in Wechselwirkung stehen.

Quantensprung

bezeichnet – im Gegensatz zur häufigen Verwendungsweise im Alltagsgebrauch (»Das ist ein Quantensprung«) – die kleinstmögliche (!) reale Veränderung, die im Rahmen des naturwissenschaftlich Beschreibbaren mit oder an einem System geschehen kann. Wirkungen können nur quantisiert, also in »Anzahlen« oder »Stufen« auftreten und nicht in beliebig glatten Veränderungen, wie es die klassische Physik vorausgesetzt hatte.

Quantentheorie

befasst sich in erster Linie mit dem Verhalten und der Wechselwirkung kleinster Teilchen und ist somit eine Theorie, wenn man in den  Naturwissenschaften ganz genau werden muss. Zugleich hat sie aber einen universellen Anwendungsbereich, da es keinen Bereich der Natur(wissenschaft) gibt, für den man nachweisen könnte, dass sie keine Geltung hat. Entgegen der alten Vorstellung, dass es im Bereich des Kleinen in der Welt immer einfacher würde, zeigt sich, dass es im Bereich der Quanten immer komplexer wird: Im Bereich der Moleküle und darunter gibt es Phänomene, die der klassischen Mechanik widersprechen. So laufen bestimmte Prozesse oder Phänomene nicht kontinuierlich ab, sondern treten nur in bestimmten Portionen auf – den sogenannten »Quanten«. Zudem ist keine sinnvolle Unterscheidung zwischen Teilchen und Wellen möglich, da das gleiche Objekt sich je nach Art der Untersuchung entweder als Welle oder als Teilchen verhält. Damit wurde den Physikern die Einsicht aufgezwungen, dass in der Natur das Ganze mehr ist als die Summe der Teile, aus denen es zusammengesetzt ist oder in die man es zerlegen kann, weil die Phänomene miteinander in Wechselwirkung stehen. Sie zeigt damit auch, dass bereits reine Möglichkeiten das Verhalten von unbelebten Systemen ändern können und nicht nur die eingetretenen Fakten. Im Gegensatz zur klassischen Physik kann mit der Quantentheorie und ihrer Einsicht in die komplexe Wechselwirkung von Systemen auch erklärt werden, wie qualitativ Neues entstehen kann. Mithilfe von Anwendungen der Quantentheorie wird heute ca. ein Drittel des Bruttosozialproduktes in Industrieländern erarbeitet (z. B. PCs, Handys, Laser, Solarzellen etc.).

Queer

Queer (engl.: sonderbar, komisch) wurde früher oft als Schimpfwort für homosexuelle Menschen verwendet, bis der Begriff von diesen zur positiven Selbstbezeichnung umgewandelt wurde. Heute wird queer meist als Sammelbegriff für alle Menschen verwendet, die nicht heterosexuellen Geschlechtervorstellungen entsprechen. Er bezieht sich also auf lesbische bzw. schwule, bisexuelle, trans- und intersexuelle Menschen. Diese werden häufig auch nach den Anfangsbuchstaben der englischen Bezeichnungen unter den Begriff »LGBTI« zusammengefasst. Deutlicher noch als dieses Kunstwort bringt queer zum Ausdruck, dass sich romantische, sexuelle und/oder geschlechtliche Vorstellungen nicht immer eindeutig erfassen und abgrenzen lassen, es also verschiedenste (Zwischen-)Formen gibt. Dieselbe Absicht liegt auch Erweiterungen von LGBTI zugrunde, z. B. mit dem Buchstaben Q (für queer), mit einem A für asexuelle Menschen oder mit einem Sternchen, das ähnlich wie das Q sicherstellen soll, dass sich niemand aus der Gemeinschaft ausgeschlossen fühlt.

 

Qumran

heißt eine antike Siedlung in der Wüste am Toten Meer, die heute als Ruine zugänglich ist. Ihre Bewohner gehörten wohl zur Gruppe der Essener und hatten sich hier in die Wüste zurückgezogen, um ein gottgefälliges Leben nach ihren eigenen Regeln zu führen. Beim jüdischen Aufstand 66–70 n. Chr. wurde die Siedlung von den Römern zerstört. Damals brachte man zahlreiche Schriftrollen, verwahrt in Tonkrügen, in benachbarten Höhlen vor den Römern in Sicherheit. Diese Schriftrollen vom Toten Meer wurden 1947 zufällig von einem Beduinenjungen entdeckt. Sie enthalten u. a. die ältesten bekannten Handschriften alttestamentlicher Texte und werden seitdem von Wissenschaftlern erforscht.