Globaler Süden – Globaler Norden: Diese Begriffe sind der Versuch, früher verwendete Begriffe wie »Entwicklungsländer«, »Dritte Welt« bzw. »Industrieländer« durch weniger wertende Bezeichnungen, die möglichst kein Machtgefälle bzw. eine Abwertung transportieren, abzulösen. Dabei geht es zwar auch, aber nicht ausschließlich, um eine geographische Verortung: Es gibt sowohl im Süden Länder, die zum Globalen Norden
gehören (z. B. Australien), als auch im Norden Länder, die zum Globalen Süden gerechnet werden (z. B. die Ukraine). Länder des Globalen Südens sind gesellschaftlich, politisch und ökonomisch benachteiligt. Sie wurden oft durch Kolonialismus ausgebeutet bzw. werden das durch Strukturen, die man als neokolonial bezeichnet, bis heute. Länder des Globalen Nordens haben von dieser Ausbeutung profitiert bzw. profitieren nach wie vor davon und sind dadurch in einer privilegierten Position.