Sacharja
Prophet, dem das gleichnamige alttestamentliche Buch bzw. das entsprechende Buch in der hebräischen Bibel zugeschrieben wird. Er trat nach dem babylonischen Exil in Jerusalem auf und war vermutlich Priester.
Prophet, dem das gleichnamige alttestamentliche Buch bzw. das entsprechende Buch in der hebräischen Bibel zugeschrieben wird. Er trat nach dem babylonischen Exil in Jerusalem auf und war vermutlich Priester.
(*1891, †1970): jüdisch-deutsche Schriftstellerin und Lyrikerin, die 1966 den Literaturnobelpreis erhielt. Sie setzte sich in vielen ihrer Gedichte mit der Shoah auseinander. Im Zweiten Weltkrieg entging sie der Deportation nur knapp durch Flucht nach Schweden.
eine religiös-politische Gruppe im Judentum, die sich um 200 v. Chr. herausbildete und vor allem einflussreiche und wohlhabende Kreise der Bevölkerung umfasste: reiche Landbesitzer, Kaufleute, Tempelpriester (Priester) und Leviten. Sie waren im Hohen Rat (Staatsrat) vertreten und glaubten z. B. im Gegensatz zu den Pharisäern nicht an die Auferstehung der Toten. Außerdem sahen sie sich als Bewahrer der alten Ordnung, waren also nicht sonderlich an Veränderungen interessiert. Zur Zeit Jesu hatten sie relativ viel Macht, die sie allerdings nur dadurch erhalten konnten, dass sie der römischen Besatzungsmacht hinreichend entgegenkamen.
(von lat. sacer: heilig, das sich – anders als lat. sanctus – nicht auf Personen und Wesen, sondern auf Gegenstände, Gebäude und Orte bezieht): In Übereinstimmung mit der ursprünglichen Wortbedeutung von sacrare (einer Gottheit weihen, heilig machen) wird dann etwas als sakral bezeichnet, wenn es einer Gottheit geweiht (und damit zumeist auch verehrungswürdig) ist. Der Gegenbegriff zu sakral ist profan, also weltlich. Durch die Weihe bzw. durch die Wahrnehmung als sakral wird ein Ding oder ein Ort aus dem ehemals profanen Bereich abgesondert.
sind kirchliche Handlungen, durch die Menschen in besonderer Weise die Gegenwart Gottes, seine Liebe und Zuwendung erfahren können. Die römisch-katholische Kirche hat im Mittelalter die Zahl von sieben Sakramenten festgelegt: Taufe; Eucharistie; Buße / Beichte; Firmung; Ehe; Krankensalbung / letzte Ölung; Weihe der Diakone, Priester und Bischöfe. Dagegen beschränken sich die evangelischen Kirchen auf die zwei Sakramente, die nach Aussage der Bibel von Jesus Christus selbst eingesetzt und mit einer Heilsverheißung und einem Ritus verbunden worden sind: Taufe und Abendmahl. Vor allem beim Abendmahl gibt es unter den Gläubigen wie auch unter den verschiedenen Kirchen unterschiedliche Vorstellungen, wie und wodurch Jesus Christus in diesem Sakrament gegenwärtig ist.
(lat.: weltlich, profan – im Unterschied zu »geistlich«): historisch bezeichnet man mit Säkularisierung die Aneignung kirchlicher Güter durch den Staat; gegenwärtig beschreibt man mit Säkularisierung einen Prozess zunehmender Entkirchlichung. Ob damit auch ein Rückgang der Religion einhergeht, ist umstritten. Viele Theologen und Religionswissenschaftler sprechen eher von einem Religionswandel bzw. einer veränderten Religiosität, die auch außerhalb der Kirche in vielfältigen Phänomenen sichtbar wird.
(arab.: eine Verbindung haben) ist das rituelle Gebet im Islam und wird fünfmal am Tag in Richtung Mekka verrichtet. In vielen islamischen Ländern ruft der Muezzin die Gläubigen zum Gebet. Das Pflichtgebet ist eine der Fünf Säulen des Islam.
ist der Sohn und Thronnachfolger von König David. Er regierte in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts v. Chr. In dieser Zeit führte er keine Kriege, sondern versuchte das Großreich Israel vor allem durch Diplomatie zu festigen. Salomo ging wegen seiner Bautätigkeit (z. B. der Erweiterung und Befestigung Jerusalems sowie der Errichtung von Palast und Tempel), vor allem aber wegen seiner Weisheit (vgl. das salomonische Urteil in 1 Kön 3,16 ff.) als glänzender Herrscher in die Geschichte ein.
Eine Bevölkerungsgruppe im alten Israel, die nach der Stadt und dem Landstrich Samaria benannt ist. Zwischen ihnen und den übrigen Juden herrschte Feindschaft und Misstrauen. Denn die Samariter galten als Mischvolk mit assyrischem Einfluss und sie hatten andere religiöse Bräuche: Sie glaubten zwar an denselben Gott wie die übrigen Juden, erkannten aber nur die fünf Bücher Mose als Heilige Schrift an und errichteten einen eigenen Tempel auf dem Berg Garizim.
bezeichnet die strafende Reaktion auf ein unerwünschtes Verhalten oder die belohnende Reaktion auf ein erwünschtes Verhalten. Sanktionen dienen der Einhaltung und Durchsetzung von Normen.
(1905–1980) war französischer Philosoph und Schriftsteller und bedeutender Denker des 20. Jahrhunderts. Der philosophischen Strömung des Existenzialismus angehörend geht er davon aus, dass der Mensch erst von seiner konkreten individuellen Existenz und seinen Erfahrungen her bestimmt werden kann.
Viele Religionen kennen einen Glauben an eine böse Macht und versuchen so das Böse in der Welt zu erklären. Manchmal wird diese böse Macht als Gegenspieler im Streit mit einer guten Macht vorgestellt
(Dualismus, von lat. duo: zwei), manchmal der guten Macht untergeordnet, manchmal als von der guten Macht bereits besiegt gesehen. In der Religionsgeschichte wurden ihr viele Namen gegeben, die dann auch Unterschiedliches bedeuten können: Satan (hebr.: Widersacher), Teufel (griech. diabolos: Durcheinanderwerfer, Verleumder), Beelzebub (hebr. baal zebub: Fliegengott, Name einer aus israelitischer Sicht feindlichen kanaanäischen Gottheit), Lucifer (lat.: Lichtträger, nach dem Mythos ein gefallener Engel, Jes 14,12). Viele weitere Namen und Symbole entstanden im Volksmund.
Saunders, Cicely Mary Strode (1918–2005) war eine britische Krankenschwester, Ärztin und Sozialarbeiterin. Sie begründete durch eine zunächst rein private Stiftung die moderne Hospizbewegung und entwickelte wesentliche Impulse für die Palliativmedizin.
(auch: Sabbat): Zur Erinnerung an Gottes Ruhe am siebten Schöpfungstag und an die Befreiung aus Ägypten feiern Juden den siebten Tag als Ruhe- und Freudentag. An diesem Tag soll nicht »gearbeitet«, d. h. in Gottes Schöpfung eingegriffen werden, sondern es soll ein Tag des Gebets, der Gemeinschaft und der Freiheit sein – ein Vorgeschmack auf das Reich Gottes.
ist eine Grußformel, die sich Jüdinnen und Juden am Schabbat (auch: Sabbat), zusprechen. Der hebräische Begriff schalom bedeutet dabei Friede in einem ganz umfassenden Sinn als gutes und gelingendes Leben.
ist das muslimische Glaubensbekenntnis und lautet: »Ich bezeuge, dass es keinen Gott außer Gott gibt und dass Muhammad sein Gesandter ist.« Es begleitet muslimische Männer und Frauen von der Geburt bis zum Tod. Wer zum Islam übertritt (konvertiert), muss es vor Zeugen sprechen.
(hebräisch) wird meist mit Friede übersetzt, bedeutet aber mehr als das, was wir normalerweise unter Friede verstehen. Schalom wird als eine Gabe Gottes an die Menschen angesehen und umfasst neben Frieden zum Beispiel auch Gerechtigkeit, Freiheit und Glück. Schalom bezeichnet also ein rundum gutes und gelingendes Leben. Dies wünscht man auch, wenn man jemanden mit »Schalom« grüßt.
(Wochenfest) ist im Judentum das »Fest der ersten Feldfrüchte«. Vor allem aber erinnert man sich an diesem Tag an die Offenbarung der Zehn Gebote auf dem Berg Sinai. Zusammen mit Pessach und Sukkot (dem Laubhüttenfest) gehört es zu den Wallfahrtsfesten, also zu den Festen, die zur Zeit der beiden Tempel mit einer Wallfahrt nach Jerusalem und Opfern im Tempel begangen wurden. Nach Apg 2 fand an Schawuot das Pfingstereignis statt: das erste öffentliche Auftreten der Jünger Jesu, die dank der Kraft des Heiligen Geistes Menschen verschiedenster Herkunft und Sprache erreichen und vom Glauben an Jesus Christus überzeugen konnten.
(hebr. Einwohnung): In jüdisch-rabbinischer Tradition, besonders auch in jüdischer Mystik, wird mit diesem Begriff, der auch als Gottesname verwendet wird, die Gegenwart Gottes in seinem Volk bezeichnet; seine Präsenz auf der Wüstenwanderung, sein Wohnen im Tempel, sein Mitgehen ins Exil, schließlich auch sein Mitleiden in den Gaskammern von Auschwitz. Manche Autoren gehen so weit, zu sagen, dass die Schechina mit Israel auf Erlösung wartet. Hier gibt es hinsichtlich des Gottesverständnisses Anknüpfungspunkte für ein Gespräch mit christlich-trinitarischer Theologie.
(*1874, †1928) war ein deutscher Philosoph. Er beschäftigte sich mit einer Vielzahl unterschiedlicher Themen, z. B. der Ethik, der Anthropologie (Lehre vom Menschen), der Soziologie (Lehre von der Gesellschaft) und, gegen Ende seines Lebens, der Metaphysik (Lehre vom Übersinnlichen).
Der Ort, an dem Israel seine grundlegende Erfahrung der Befreiung macht, ist jedenfalls nicht das »Rote Meer«, wie manche denken. Man weiß nicht, wo dieses »Meer« liegt, so wie man nicht weiß, welche Route die Israeliten durch die Wüste genommen haben.
Schleiermacher, Friedrich Daniel Ernst (1768–1834) war protestantischer Theologe, Altphilologe, Philosoph, Publizist, Staatstheoretiker, Kirchenpolitiker und Pädagoge. Nach seinem Verständnis gründet Religion auf dem Gefühl schlechthinniger Abhängigkeit. Indem er die christliche Glaubenslehre aus dem Selbstbewusstsein des Menschen begründet, verbindet er Religion und Kultur miteinander. Schleiermacher wird als »Kirchenvater des 19. Jahrhunderts« und als Begründer der modernen Theologie gesehen. Wichtige Werke sind: »Über die Religion. Reden an die Gebildeten unter ihren Verächtern« und seine »Glaubenslehre«.
(*1953), ist ein deutscher Philosoph, der sich schwerpunktmäßig mit Fragen der Lebenskunst, z. B. Glück und Unglück, Sinn, Gelassenheit beschäftigt.
(*1936) ist ein deutscher Philosoph. Er lehrte in Frankfurt, Hamburg und Berlin. Mit einem religionskritischen Artikel in der ZEIT löste er 2000 eine öffentliche Diskussion über das Christentum aus.
(1794–1872) war ein Maler der deutschen Romantik. Besonders bekannt sind seine 240 Bibelillustrationen, die für lange Zeit die volkstümliche Rezeption biblischer Geschichten prägten.
Schoa (auch Shoah, hebr. großes Unheil, Verwüstung, Zerstörung) bezeichnet den Versuch, die Vernichtung von über 6 Millionen Jüdinnen und Juden durch die Nationalsozialisten auf einen Begriff zu bringen. Er wird von vielen als angemessener angesehen als der oft synonym verwendete Begriff »Holocaust«, da damit nach Gen 22 und Lev 1 ein »Ganz-« bzw. »Brandopfer« gemeint ist. Somit unterstelle die Bezeichnung »Holocaust« indirekt einen positiven religiösen Sinn des Geschehens, kennzeichne die ermordeten Jüdinnen und Juden ausschließlich als wehrlose Opfer und übernehme damit die Perspektive der Täter.
Die Geschwister Hans (* 1918) und Sophie (* 1921) Scholl gehörten während des 2. Weltkriegs der studentischen Widerstandsgruppe »Weiße Rose« an. Beim Verteilen von Flugblättern gegen das nationalsozialistische Regime wurden sie am 18. Februar 1943 in der Münchner Universität verhaftet; vier Tage später wurden sie hingerichtet.
Schopenhauer, Arthur (1788–1860) war ein deutscher Philosoph. Er beschreibt den Menschen als einen von einem unbewussten Willen zum Leben Getriebenen. Seine Philosophie ist von Hinduismus und Buddhismus beeinflusst. Leben bedeutet für ihn Leiden. Dieses Leiden lässt sich endgültig nur überwinden durch die Entsagung aller Wünsche bzw. der Verneinung des Willens zum Leben. Diese Gedanken entfaltet er vor allem in seinem Hauptwerk »Die Welt als Wille und Vorstellung«.
(*1944), ist ein deutscher evangelisch-lutherischer Theologe und Bürgerrechtler. Für sein Engagement als DDR-Bürgerrechtler erhielt er 1993 den Friedenspreis des deutschen Buchhandels. Von 1992 bis 2007 war er Studienleiter an der Evangelischen Akademie Wittenberg.