Tödt, Heinz Eduard
(*1918, †1991): deutscher Theologe. Im Zentrum von Tödts Denken steht die ethische Verantwortung des christlichen Glaubens. Bekanntheit erlangte v. a. seine »Theorie sittlicher Urteilsfindung«.
(*1918, †1991): deutscher Theologe. Im Zentrum von Tödts Denken steht die ethische Verantwortung des christlichen Glaubens. Bekanntheit erlangte v. a. seine »Theorie sittlicher Urteilsfindung«.
Tora bedeutet wörtlich Lehre, Wegweisung, Lebensorientierung. Der Begriff benennt im Judentum zunächst die fünf Bücher Mose, die schriftliche Tora. Darüber hinaus beschreibt er die nach biblischer Tradition von Gott am Berg Sinai geoffenbarte Gesetzesüberlieferung, die neben der »schriftlichen« auch die »mündliche« Tora (Mischna) umfasst. Schließlich steht der Begriff auch für die gesamte religionsgesetzliche Tradition. Juden betrachten das Gesetz der Tora nicht als Zwang, sondern als Lebenshilfe, als Geschenk Gottes, der sein Volk aus Ägypten befreit hat und der die Freiheit aller Menschen will.
Tora-Schild: Zwischen den jüdischen Gottesdiensten wird die Tora-Rolle im Toraschrein verwahrt. Dabei ist sie in Stoff eingewickelt (sog. Mantel), verschnürt (mit dem sog. Wimpel) und mit einer oder mehreren Kronen geschmückt. Außen wird der sog. Schild, eine meist silberne Platte, angebracht. Er trägt neben Symbolen (z. B. Säulen für den Tempel, Löwen für den Stamm Juda, Gesetzestafeln für die Zehn Gebote) auch ein auswechselbares Täfelchen mit dem jeweiligen Feiertag.
totalitäres System nennt man eine diktatorische Herrschaftsform, die den einzelnen Menschen uneingeschränkt zu beherrschen und ihn in seiner Gesamtheit zu vereinnahmen versucht. Sie gründet sich auf eine bestimmte Ideologie, der sich alle Mitglieder der Gesellschaft zu unterwerfen haben. Oppositionelle Kräfte werden systematisch ausgeschaltet. Ziel totalitärer Herrscher ist die uneingeschränkte Kontrolle aller gesellschaftlichen Bereiche einschließlich der Massenkommunikationsmittel.
nennt man eine diktatorische Herrschaftsform, die den Einzelnen uneingeschränkt zu beherrschen und ihn in seiner Gesamtheit zu vereinnahmen versucht. Sie gründet sich auf eine bestimmte Ideologie, der sich alle Mitglieder der Gesellschaft zu unterwerfen haben. Oppositionelle Kräfte werden systematisch ausgeschaltet. Ziel totalitärer Herrscher ist die uneingeschränkte Kontrolle aller gesellschaftlichen Bereiche einschließlich der Massenkommunikationsmittel.
meint die religiöse Vorstellung, dass jeder Mensch vor ein göttliches Gericht gestellt wird, das beurteilt, ob er ein gutes Leben geführt hat. Nach Ansicht vieler Religionen fällt das Totengericht über die einzelne Person mit dem Letzten Gericht am Ende der Welt zusammen.
Nach Aristoteles ist ein Schicksal bzw. ein Ereignis »tragisch«, das Furcht, Erschütterung, Entsetzen und zugleich Mitgefühl hervorruft. Ein Geschehen wird dann als »tragisch« (und nicht etwa z. B. als traurig, unglücklich o. ä.) bezeichnet, wenn es ausweglos ist, wenn die betroffene Person bewusst leidet und wenn sie unvermeidbar, unverdient in Schuld gerät. Schon in der vorsokratischen griechischen Philosophie wird die Tragik der Existenz im puren Dasein des Menschen begründet, durch das er andere verdrängt.
(lat.) jenseitig, die sinnlichen Erfahrungen sowie die Grenzen menschlicher Vernunft und menschlichen Bewusstseins übersteigend.
Transzendenz (lat. transcendere: überschreiten) bezeichnet einen jenseitigen Bereich, der die sinnlichen Erfahrungen sowie die Grenzen menschlicher Vernunft und menschlichen Bewusstseins übersteigt.
Trauergruppe: Eine Gruppe von Personen, die, mit oder ohne professionelle Leitung, sich in regelmäßigen Treffen gegenseitig in der Situation des Trauerns beistehen wollen; in der Regel geht es um den Verlust eines geliebten Menschen. Mittlerweile gibt es in vielen größeren Orten Trauergruppen differenziert nach Alter (Kinder, Jugendliche, Erwachsene), Stellung zum bzw. zur Verstorbenen (z. B. trauernde Geschwister, trauernde Eltern) oder auch nach dem Auslöser des Todesfalls (z. B. Unfall, bestimmte unheilbare Krankheit).
Am Sonntag nach Pfingsten, dem Trinitatisfest (Fest der Dreieinigkeit oder Dreifaltigkeit) ist das Gottesbild des Christentums Thema: Gott ist einer und zugleich drei Personen: Vater, Sohn und Heiliger Geist. Mit dem Trinitatisfest beginnt der Trinitatiskreis. Die Sonntage nach Trinitatis (maximal 26) überspannen die Zeit des Sommers bis zum Ende des Kirchenjahres im Herbst.
Triptychon: Als Triptychon werden dreiteilige Bilder bezeichnet. Altar- und auch Andachtsbilder wurden seit dem Mittelalter oft als aufklappbare Triptychen gestaltet.
ist die eher fachmedizinische Bezeichnung für das »Down-Syndrom«. Der Begriff bezieht sich auf die genetische Besonderheit, dass das Chromosom 21 bei Menschen mit Down-Syndrom dreifach vorhanden ist statt nur doppelt. Das Down-Syndrom hat eine körperliche und geistige Entwicklungsverzögerung zur Folge, die unterschiedlich ausfallen kann. Medizinischer Fortschritt und verbesserte Fördermöglichkeiten haben dazu geführt, dass Menschen mit Trisomie 21 heute in der Regel eine höhere Lebenserwartung haben als früher und auch ihre geistigen Fähigkeiten besser entwickeln können. Die veraltete Bezeichnung Mongoloismus (als Schimpfwort »Mongo«) wird aufgrund ihres abwertenden Gebrauchs und des ihr innewohnenden Rassismus heute abgelehnt.
Troll bedeutet im Zusammenhang des Internets eine meist anonym handelnde Person, die digitale Kommunikation zwischen anderen bewusst stört, indem sie z. B. versucht, wütende oder beleidigende Kommentare zu provozieren. Dabei geht sie so vor, dass sie selbst nicht formal bzw. offensichtlich gegen geltende Regeln verstößt, um nicht z. B. aus Foren ausgeschlossen zu werden. Trollbeiträge stammen nicht allein von Privatleuten, sondern gehen z. T. auch auf staatliche Organisationen zurück, die mit Trollen Propaganda für bestimmte Ziele betreiben wollen.
In diesem Krieg, bei dem es um die Unabhängigkeit der Kaukasusrepublik Tschetschenien von Russland geht, sind seit 1994 Zehntausende von Zivilisten, Soldaten und Rebellen getötet worden. Terroranschlägen von tschetschenischer Seite steht das Vorgehen der russischen Regierung, deren Menschenrechtsverletzungen in der ganzen Welt angeprangert werden, gegenüber. Seit 2009 wurden die Kämpfe offiziell für beendet erklärt; in Tschetschenien regiert eine moskautreue Führung.
(*1930) ist ein deutscher Philosoph.
bezeichnet ein Phänomen der Quantenwelt, das dem Energieerhaltungssatz der klassischen Physik fundamental widerspricht und deutlich macht, dass die aus ihm folgenden Verbote nicht immer gültig sind: Auch wenn die Energie eines Quantenobjekts nicht ausreicht, um damit eine bestimmte Barriere überwinden zu können, kann dieses Objekt aufgrund der Nichtlokalität von Quanten mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit auch jenseits dieser Barriere gefunden werden (so als ob es diese »getunnelt« hätte). Auf dem Tunneleffekt beruhen z. B. viele der radioaktiven Zerfälle von Atomen.
(1727–1781) war französischer Staatsmann, Ökonom und Schriftsteller in der Aufklärung. Er gehörte zu den Vertretern der Physiokratie, eine in Frankreich entstandene Sichtweise auf Wirtschaft, die von einem Naturrecht ausgeht und sich selbst reguliert.
* 1931 in Klerksdorp, Südafrika, ehemaliger anglikanischer Erzbischof; für seinen Einsatz gegen die Rassenpolitik in Südafrika erhielt er den Friedensnobelpreis; er setzt sich für soziale Gerechtigkeit und gegen Diskriminierung in der ganzen Welt ein.