Kruzifix
Kruzifix (lat. crucifixus: gekreuzigt) nennt man eine künstlerische Darstellung des gekreuzigten Christus, meist in Form einer Skulptur oder eines Objekts.
Kruzifix (lat. crucifixus: gekreuzigt) nennt man eine künstlerische Darstellung des gekreuzigten Christus, meist in Form einer Skulptur oder eines Objekts.
(lat. cultus: Verehrung) bezeichnet ursprünglich religiöse Handlungen, wie z. B. das Darbringen von Opfern, Beten, gemeinsame Mahlzeiten, Fasten, religiöse Tänze oder das Feiern von Gottesdiensten zu bestimmten Zeiten und an bestimmten Orten. Im übertragenen Sinn wird der Begriff auch für den »Kult« um berühmte Personen, Medien- und Kulturphänome (z. B. eine bestimmte Fernsehserie, eine Band) oder bestimmte Markenartikel verwendet.
(*1928 im Schweizer Sursee) ist einer der bekanntesten katholischen Theologen und Kirchenkritiker. Er war unter anderem als offizieller theologischer Berater am Zweiten Vatikanischen Konzil (1962–65) tätig, bevor ihm 1979 vom Vatikan die Lehrbefugnis (missio canonica) wegen gravierender Abweichungen von der katholischen Lehre entzogen wurde. Danach wurde er von einem katholischen zu einem fakultätsunabhängigen Professor für Ökumenische Theologie und Direktor des Instituts für Ökumenische Forschung an der Universität Tübingen. Seit 1995 ist Küng Präsident der Stiftung Weltethos und entwarf federführend die »Erklärung zum Weltethos« des Parlaments der Weltreligionen von 1993.
Die Römische Kurie (lat. curia: Rat[haus], [Gerichts-]Hof, Senatsgebäude) ist für die Leitung und Verwaltung der gesamten katholischen Kirche zuständig.
Lag baOmer (hebr. 33. Tag der Omer-Zeit) unterbricht als jüdisches Freudenfest die 50-tägige Trauerzeit nach Pessach. Ursprünglich ein Ernte-Fest (hebr. omer: Garbe) erinnert es heute u. a. an die Überwindung einer tödlichen Seuche im 2. Jh. v. Chr.
bezeichnet verschiedene verfassungsrechtliche Modelle, die sich am Grundsatz einer strengen Trennung von Staat und Religion orientieren. Der Begriff wurde im 19. Jahrhundert vor allem in Belgien und Frankreich entwickelt, um den Einfluss von Kirche und Religion auf das öffentliche Leben einzuschränken oder auszuschalten, z. B. im Bereich der Erziehung. Zugleich kann damit aber auch die verfassungsrechtlich garantierte Zusage verbunden sein, dass jeder Bürger ein religiöses Bekenntnis haben darf und dieses als Privatsache auch ausüben darf. Dieses Modell einer laizistischen Republik (république laïque) ist z. B. in der französischen Verfassung verankert. Viele andere Staaten sind zwar gemäß ihrer Verfassung nicht ausdrücklich laizistisch, betonen aber in unterschiedlichem Ausmaß die Neutralität des Staates in religiösen und weltanschaulichen Dingen und praktizieren somit auch eine zumindest gewisse Trennung von Staat und Religion. Solche Staaten werden oft als säkular (im Sinne von: nicht kirchlich, kirchenunabhängig) bezeichnet.
(auch Summepiskopat genannt) bezeichnet die Tatsache, dass der evangelische Herrscher zugleich oberster Bischof in seinem Herrschaftsgebiet war. Es endete im Jahr 1918. Es galt der Grundsatz »cuius regio, eius religio« (»in wessen Herrschaftsgebiet [man lebt], dessen Religion [muss man annehmen]«), sodass alle Untertanen gezwungen waren, die Religion ihres Herrschers anzunehmen. Das landesherrliche Kirchenregiment bildete die Grundlage für das viele Jahrhunderte andauernde »Bündnis von Thron und Altar« in den protestantischen deutschen Ländern.
(1922–1997) war ein jüdischer Religionswissenschaftler, der sich in seinen Publikationen besonders für den jüdisch-christlichen Dialog eingesetzt hat.
Lateinisches Kreuz: Diese Form des Kreuzes mit längerem Längs- und kürzerem Querbalken ist die in der christlichen Kunst am meisten verwendete. Während auf Kruzifixen immer der Gekreuzigte abgebildet ist, ist das lateinische Kreuz auch ohne den Körper Christi verbreitet, z. B. in Kirchenräumen, Klassenzimmern, als Grabstein oder Schmuckstück.
meint etwas von Verunreinigungen zu befreien, es also zu reinigen (lauter bedeutet in diesem Zusammenhang »rein«).
(z. B. von Bildungseinrichtungen oder Gemeinden) laden Menschen dazu ein, dass sie ihren individuellen Lebens-Koffer (z. B. mit Erinnerungs- oder mit Symbolgegenständen) packen und gestalten, um ihre bisherige Lebensreise zu reflektieren und / oder darüber nachzudenken, welche Wünsche sie für ihren weiteren Weg haben und was sie dafür brauchen.
(1936–2018) war ein deutscher römisch-katholischer Theologe und als Kardinal von 1983 bis 2016 Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz.
(1646–1716) war ein bedeutender deutscher Philosoph in der Zeit der Aufklärung. Zugleich war er Mathematiker, Diplomat, Physiker, Historiker, Politiker, Bibliothekar und Doktor des weltlichen und des Kirchenrechts. Als Philosoph trat er für eine Vereinbarkeit von Religion und Vernunft ein.
Der im Jahr 2001 von Cy Twombly (1928–2011) erschaffene zwölfteilige Bilderzyklus reflektiert die Sicht des Künstlers auf die historische Seeschlacht bei Lepanto am 7. Oktober 1571 zwischen der christlichen »Heiligen Liga« aus spanischen, venezianischen und päpstlichen Truppen und dem osmanischen Heer. Die für die christliche Seite siegreiche Schlacht hat innerhalb weniger Stunden an die 40.000 Menschenleben gekostet. Die großformatigen Ölbilder wurden für die Biennale in Venedig geschaffen und sind heute in München in einem eigens dafür eingerichteten Saal im Museum Brandhorst zu besichtigen.
(*1961) ist ein US-amerikanischer Rechtswissenschaftler und eine der prominentesten Stimmen in der gegenwärtigen Debatte um das Urheberrecht. In Bezug auf immaterielle Güter (z. B. Musik, Filme etc.) vertritt er eine liberale Position und fordert eine Reform der derzeit gültigen, als restriktiv empfundenen Regelungen, welche die digitale Wirklichkeit nicht angemessen berücksichtigen. Er ist an zahlreichen Projekten beteiligt, die das Ideal einer Free Culture (»Freie Kultur«) anstreben.
(*1729, †1789), Dichter und Philosoph der Aufklärung, ist v. a. durch seine Theaterstücke und seine dramentheoretischen und religionsphilosophischen Schriften bekannt, in denen er sich für Toleranz in Fragen von Religion und Weltanschauung einsetzte.
ist ein Abkürzungswort für engl. Local Exchange Trading System (lokaler Tauschring). Nach Michael Linton, der als Begründer moderner Tauschringe angesehen wird, kann ein Tauschsystem nur dann als LET bezeichnet werden, wenn folgende Kriterien erfüllt sind: Es wird kein Profit erwirtschaftet, jedes Mitglied beginnt mit einem leeren Konto, es gibt keine Zinsen, Geld kann weder ein- noch ausgezahlt werden, es gibt keinen Verkaufs- und Kaufzwang, Mitgliedern ist Auskunft über das Guthaben und die Umsätze zu geben und die lokale Verrechnungseinheit ist (in der Regel) an die Landeswährung gekoppelt.
(* 1906 in Kaunas / Litauen, † 1995 in Paris), war ein französisch-jüdischer Philosoph und Schriftsteller. Als Professor für Philosophie lehrte er in Nanterre und an der Pariser Sorbonne. Er vertrat – in der Tradition des Judentums stehend – eine »Ethik des Anderen«, die eine bemerkenswerte Sicht auf das biblische Liebesgebot ermöglicht und die in unserer Zeit v. a. im Hinblick auf den Umgang mit Fremden diskutiert wird.
Der Begriff »liberal« wird je nach Zusammenhang recht unterschiedlich verstanden. Im Hinblick auf Richtungen in einer Religion wird damit u. a. ausgedrückt, dass dem Einzelnen viel Freiheit für mündige Entscheidungen zugetraut wird und dass sie einem aufgeklärten Umgang mit der religiösen Tradition verpflichtet ist (im Gegensatz zu einem fundamentalistisch-verengten Umgang). Z. T. wird »liberal« eher in einem abwertenden Sinn verwendet, weil unterstellt wird, hier ginge es um einen beliebigen Umgang mit der biblischen bzw. christlichen Überlieferung.
Liberale Theologie ist zunächst eine Sammelbezeichnung für unterschiedliche theologische Strömungen, die seit dem Ende des 18. Jhs. im Gefolge der Aufklärung und der Theologie Friedrich Schleiermachers den christlichen Glauben mit Vernunft und Freiheit, mit Wissenschaft und Kultur vermitteln wollten. Wichtige Vertreter waren David Friedrich Strauß, Ferdinand Christian Baur, Ernst Troeltsch, Albrecht Ritschl und Adolf von Harnack. Karl Barth, der zunächst im Geist der liberalen Theologie ausgebildet worden war, distanzierte sich unter dem Eindruck des Ersten Weltkriegs radikal davon. Er warf dem „Kulturprotestantismus“ eine zu starke Anpassung an die bürgerliche Kultur und die Politik des Kaiserreichs vor – nicht zuletzt hatten zahlreiche Intellektuelle und Theologen den Eintritt in den Ersten Weltkrieg unterstützt. Heute spielt das Anliegen der liberalen Theologie im Sinne einer Öffnung der christlichen Tradition für die Fragestellungen und Orientierungen der gegenwärtigen Gesellschaft bei zahlreichen Theologinnen und Theologen wieder eine wichtige Rolle.
(1916–2007) war ein US-amerikanischer Neurophysiologe. Berühmt wurde das nach ihm benannte und bis heute vielfach diskutierte und kritisierte »Libet-Experiment« von 1979: Hier sollten Probanden mithilfe einer Spezial-Uhr angeben, wann sie die bewusste Entscheidung zu einer Handbewegung getroffen hätten. Da sich bereits ca. 350 Millisekunden davor ein sog. Bereitschaftspotential im Hirn messen ließ, ergab sich daraus die Frage, ob Menschen einen freien Willen haben können, wenn der bewusste Wille der Hirnaktivität nachfolgt.
Lifelogging-App: Anwendung, mit der digitale Endgeräte Daten in Echtzeit über deren Nutzerinnen und Nutzer sammeln, indem Verhaltens-und Datenspuren aufgezeichnet und gespeichert werden. Dazu gehören u. a. das Sammeln von Daten über körperliche Funktionen und Leistungen (z. B. Blutdruck, Schritte), das Speichern des eigenen Standorts mithilfe von Orts- und Geo-Daten sowie das automatisierte Abspeichern von »Erinnerungen«.
bezeichnet in der Geologie den Gesteinsmantel der Erde.
meint, zur Liturgie, d. h. zur Feier des Gottesdienstes gehörend (von griech. leiturgia, Dienst für die Öffentlichkeit).
bezeichnet einen medizinischen Eingriff mit einer ca. 20 cm langen Stahlnadel, die mit einem Hammer in den Kopf getrieben wird, um dabei Nervenverbindungen im Gehirn zu durchtrennen. Die zwischen 1940 und 1955 überaus populäre Methode sollte Menschen mit psychischen Störungen heilen. Wegen schwerster Nebenwirkungen und Unwirksamkeit wurde sie in der Folgezeit immer stärker abgelehnt und nicht mehr angewandt.
(1632–1704) war ein englischer Philosoph und bedeutender Staatstheoretiker, dessen Theorie der Gewaltenteilung wegweisend für die Entwicklung der bürgerlichen Demokratien wurde. In seiner Erkenntnistheorie wendet er sich gegen die rationalistische Auffassung, dass das Denken (ratio) die Grundlage von Erkenntnis sein oder dass es angeborene Ideen oder angeborene Prinzipien im Menschen geben könne. Er sah vielmehr die Erfahrung als einzige Wissensquelle an und unterzog die Mittel und Möglichkeiten des menschlichen Verstandes einer kritischen Prüfung. Daher gilt er als Mitbegründer des Empirismus und wichtiger Vordenker der Aufklärung.
Loge nennt man einen Bund von Freimaurern. Bei den Freimaurern handelt es sich um eine Bewegung, die aus England stammt und in Deutschland seit dem 18. Jh. verbreitet ist. Heute gibt es ca. 15 000 Freimaurer in Deutschland. Leitend für diese Vereinigung sind ethische Ideale wie Humanität, Freiheit, Toleranz, Gleichberechtigung. Dass die Freimaurer über ihre Versammlungen zur Verschwiegenheit verpflichtet sind, gab und gibt immer wieder Anlass zu Spekulationen und Verschwörungstheorien sowie Stoff für fantastische Literatur (z. B. Dan Brown).
(griech.) bedeutet u. a. Wort, Rede, Sinn, vernünftiges Denken, Weltordnung. Schon in der Antike verwendete man diesen Begriff auch im Gegensatz zu Mythos und charakterisierte mit diesem Begriffspaar unterschiedliche Weltzugänge: Während der Mythos Sinnfragen erzählend und bildhaft-symbolisch zur Sprache bringt, steht der Logos für wissenschaftliche, »logisch« nachvollziehbare, empirisch nachprüfbare und beweisbare Erkenntnis.